Egerlandtag und Bundestreffen der EJ 2025
Egerlandtag am 28. Juni 2025
Der Egerlandtag 2025 in Marktredwitz bietet zahlreiche interessante Veranstaltungen:
10.00 Uhr Platzkonzert der Blaskapelle Waldkraiburg in der Altstadt
13.00 Uhr Eröffnung der Sonderausstellung im Egerland-Kulturhaus (EKH)
„Erinnerungen in Farbe – Egerländer Künstler“ im Ehrenraum des Egerland-Kulturhauses (EKH)
14.00 Uhr Eröffnung Egerlandtag und Tepl-Preis-Verleihung im EKH (großer Saal)
Festredner: Volker Liedtke, Präsident des Oberpfälzer Kulturbundes
„80 Jahre Kriegsende“
Angebote im Egerland-Kulturhaus:
15.30 Uhr „Wöi uns da Schnoowl gwåchsn iis“ – Mundartlesung im VHS-Raum
Jürgen Zuber – Heiteres aus dem Egerland
Ingrid Deistler und Ulli Lippold – Der kleine Prinz in Egerländrisch
Christl Schlemm – „Aus dem Werk von Otto Schlemm“
15.30 Uhr „Wenn da Dudlsook brummt“ – Musik mit dem Duo Bojaz
Andrea und Gerhard Ehrlich musizieren und stellen den Egerländer Dudelsack und die Hakenharfe vor
15.30 Uhr Klöppl klappen, klipp, klåpp, klipp – Schnupperklöppeln
Haide Kunst und Andrea Kopetz stellen die Klöppelkunst vor und jeder darf es ausprobieren
16.30 Uhr Öitza woll ma ois singa – Gemeinsames Singen
Christa und Jürgen sowie weitere Gmoisinggruppen laden zum Mitsingen ein
16.00 Uhr Führung durch die Dauerausstellung des Egerlandmuseums
19.30 Uhr Egerländer Notenbüchl in der Stadthalle in Marktredwitz
„100 Jahre Ernst Mosch“
Mitwirkende:
– Egerland-Jugend
– Marktredwitzer Blasmusik e.V.
– Egerländer Blasmusik Waldkraiburg
– Egerländer Familienmusik Hess
Am Sonntag:
9.00 Uhr Totenehrung am Friedhof
10.00 Uhr Festgottesdienst in Herz Jesu mit Monsignore Karl Wuchterl und Pater John
Anschließend Offenes Tanzen und Singen der Egerland-Jugend vor der Kirche
Änderungen vorbehalten
Der Bund der Eghalanda Gmoin e.V. lädt alle Mitglieder, Bürger, Vereine und Freunde der Egerländer Stammesart ein, an den öffentlichen Veranstaltungen teilzunehmen.
Die Veranstaltung wird aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales gefördert.
Liebe Egerländer, liebe Freunde der Egerländer,

Die Egerland-Jugend beim Egerländer Notenbüchl
der Bund der Egerländer Gmoin e.V. wird am Samstag, 28. Juni 2025 einen kompakten Egerlandtag in Marktredwitz durchführen.
Die meisten Programmpunkte werden am Samstag stattfinden. Das Programm ist so gestaltet, dass am Samstag angereist und wieder abgereist werden kann, aber nicht muss.
Auch dieses Jahr wird der Egerlandtag wieder mit dem Bundestreffen der Egerland-Jugend durchgeführt. Das Jugendtreffen beginnt bereits am Freitag und endet am Sonntag.
Besondere Höhepunkte der Veranstaltungsfolge können Sie dem Programm entnehmen.
Die Egerland-Jugend wird im Rahmen ihres Volkstumsabends „Egerländer Nötenbüchl“ am Samstagabend besonders dem 100. Geburtstag von Ernst Mosch gedenken. In Anlehnung an das Blasmusikkonzertwochenende im Mai 2024 in Radolfzell werden am Samstag in der Marktredwitzer Stadthalle die Egerländer Blasmusik Waldkraiburg, die Marktredwitzer Blasmusik und die Egerländer Familienmusik Hess viele unvergessene Stücke von Ernst Mosch spielen.
Unser Egerland-Kulturhaus wird am Samstag belebt durch
- die Eröffnung des Egerlandtages,
- die Ausstellungseröffnung „Egerländer Maler“,
- vielseitige Aktionen am Nachmittag in verschiedenen Räumen wie Mundart, Schnupperklöppeln, Darbietungen von Egerländer Liedern, die Vorstellung des Egerländer Dudelsackes und der Liederharfe.
Der Gottesdienst am Sonntag gehört selbstverständlich zu jedem Egerlandtag und Bundestreffen der Egerland-Jugend.
Als Bundesvüarstäiha und auch im Namen des Bundesjugendführers Alexander Stegmaier lade ich Sie herzlich ein, den Egerlandtag und das 53. Bundestreffen der Egerland-Jugend 2025 durch Ihren Besuch mit Leben zu füllen und erneut zu demonstrieren, dass es uns Egerländer noch immer gibt.
ET_Veranstaltungsfolge_ausführlich
Neue CD der Familienmusik Hess
https://familienmusik-hess.bandcamp.com/album/gschafft
Die Egerländer Familienmusik Hess hat es endlich „G’schafft” !
Wir haben einige unserer Lieblingsstücke nach zahlreichen Konzerten, Festen und
musikalischen Begegnungen endlich aufgenommen. Dabei kommt auch die Verbundenheit zur Musik aus der Heimat unserer Eltern und Großeltern, dem Egerland, zur Geltung.
Der Bund der Egerländer wählte neuen Bundesvüarstäiha
Helmut Kindl wurde mit überzeugender Mehrheit zum Bundesvüarstäiha des Bundes der Eghalanda Gmoin e.V. gewählt. Helmut Kindl folgt hier Volker Jobst, der nach neun Jahren Amtszeit nicht mehr als Vorsitzender zur Wahl stand.
Die Bundeshauptversammlung fand am 12. und 13. April 2025 im oberfränkischen Marktredwitz statt. Neben der Neuwahl des gesamten Bundesvorstandes standen auch die üblichen Rechenschaftsberichte der Amtswalter, Rückblicke und Ausblicke aber auch das Totengedenken und Grußworte auf der Tagesordnung. Ein sehr willkommener Gast in Marktredwitz ist Landrat Peter Berek, der auch ein herzliches Grußwort an die Versammlung richtete. Hierbei bedankte dieser sich insbesondere bei dem scheidenden Bundesvüarstäiha Volker Jobst für dessen außerordentliches Engagement für die Egerländer und die Egerländer Kultur. Seitens der Stadt Marktredwitz begrüßte der 2. Bürgermeister Horst Geißel die Versammlung. Auch er dankte Jobst für die lange Tätigkeit als Vüarstäiha. Im Namen der Stadt und Oberbürgermeister Oliver Weigel lobte er das konstruktive Miteinander mit dem scheidenden Bundesvüarstäiha. Eine besondere Überraschung machte er Volker Jobst mit der Verleihung der Silbernen Verdienstmedaille der Stadt Marktredwitz, die Horst Geißel im Anschluss an sein Grußwort vornahm. Volker Jobst konnte sich im Laufe des Wochenendes über zahlreiche sehr schöne und empathische Geschenke und Dankesreden freuen.
Der Wahlvorgang, der auf den Sonntag gelegt wurde, ergab dann, dass Helmut Kindl (61) aus Ingolstadt zum neuen Bundesvüarstäiha gewählt wurde. Kindl ist langjähriger Gmoivüarstäiha in Ingolstadt und Vüarstäiha des Landesverbandes Bayern. Er wird künftig mit seinen Stellvertretern Gerlinde Kegel (Herborn), Günther Wohlrab (Marktredwitz) und Alexander Stegmaier (Aalen) die Geschicke des Bundes der Eghalanda Gmoin bestimmen.
Der Bundesvorstand und alle Egerländer wünschen Helmut Kindl viel Erfüllung in seinem neuen Amt sowie stets ein glückliches Händchen bei seinen Entscheidungen.
Volker Jobst
Buchvorstellung von Dr. Ralf Heimrath
„Mit der Krebspolka und dem Vetter Veitl in Neuseeland.
Lieder und Tanzmusik der Egerländer in Puhoi“
Viel konnten die Egerländer nicht mitnehmen, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts aus den Dörfern zwischen Mies und Pilsen nach Neuseeland auswanderten und dort auf der Nordinsel die Siedlung Puhoi gründeten: Kleidung und vielleicht etwas Hausrat. Einer von ihnen hatte sogar seinen Dudelsack dabei. Unabhängig von den Gegenständen aber brachten sie ihre Sprache und ihre Musik mit ins Land der Maori. Dort behielten sie innerhalb ihres Zusammenlebens ihre Traditionen bei, feierten ihre Feste und pflegten über Generationen hinweg ihre eigenen Lieder und Tänze, mit denen sie sich von der Volksmusik der meist englischstämmigen Menschen in der Umgebung unterschieden. 1883 berichtete ein Journalist der Zeitung Auckland Weekly News von mehrtägigen Tanzvergnügungen, bei denen alle Altersstufen von 7 bis 70 sich im Tanzsaal versammelten und „solange der Geiger in der Lage ist, den Bogen zu führen, oder der Dudelsackspieler eine Note herauspressen kann“, die Tänzer ihre Füße nach dem Takt der Musik bewegten, und weiter: „Bei diesen Gelegenheiten kann man sie vor Erschöpfung auf den Boden fallen sehen. Ich wurde auf einen alten Mann aufmerksam gemacht, der mindestens sechzig Jahre alt ist und dessen Leidenschaft für das Tanzen so groß ist, dass er, wenn er einmal so richtig angefangen hat, durch kein noch so großes Bitten zum Aufhören bewogen werden kann. Er tanzt, ohne zu essen und zu schlafen, bis seine Freunde Mitleid mit seinem erschöpften Zustand haben, ihn ergreifen und seine Holzschuhe auf den Boden nageln.“
Mit solchen Erzählungen zur Musikbegeisterung geschmückt ist die eindrucksvolle Dokumentation des immateriellen Kulturerbes der Egerländer in Neuseeland, die der Musikologe Roger Buckton und der Germanist, Historiker und Mundartkenner Ralf Heimrath unter Mithilfe der Puhoier Bewohnerin Judith Williams nun vorgelegt haben. Aus verschiedenen Quellen haben sie die mündlich überlieferten Lieder und Tänze zusammengetragen und ediert. Nur ein einziger der Musikanten konnte Noten lesen und besaß ein Manuskript mit Aufzeichnungen von Melodien. Alle anderen spielten „aus dem Kopf“ und sangen die Lieder in ihrer nordbairischen Mundart. Darunter sind Stücke wie „Baua, heng dai(n) Bumml ua(n)“, „Hans bleib dao“, „Unna Vetta Veitl“, die Krebspolka, der Siebenschritt oder die Finger-Polka, um nur einige zu nennen. Mit den Liedern wurde auch der Dialekt weitergepflegt, selbst wenn sich manche Erinnerungslücken bei den Texten eingestellt haben. Die Herausgeber haben mehrere Jahre dazu verwendet, die Tonaufnahmen abzuhören und zu verschriftlichen sowie möglichst viele Informationen dazu zu sammeln. Herausgekommen ist ein Buch mit annähernd 180 Seiten. Es trägt den Titel „Nach dem Winter kommt der Sommer. Lieder, Sprüche und Tänze der Egerländer in Neuseeland“ und ist im Verlag Königshausen & Neumann erschienen (ISBN 978-3-8260-8970-1). Parallel dazu wurde in Neuseeland eine englischsprachige Version erstellt.
Die Lieder sind in Mundart einschließlich Lautschrift zum Erlernen und zur praktischen Anwendung der Texte, in hochdeutscher und in englischer Übersetzung wiedergegeben. In den beigefügten Bemerkungen sind deren Herkunft aus dem Egerland und deren Beziehungen zum bairischen Sprachraum in Bayern oder Österreich festgehalten. Dazu gibt es ergänzende Abschnitte zu den Sammlern der Lieder und Texte, zum geschichtlichen Hintergrund der Einwanderung in Neuseeland, zu den Gewährspersonen und zum nordbairischen Dialekt in Puhoi, der mit dem Ableben des letzten aktiven Sprechers erst 2022 endgültig untergegangen ist.
Ralf Heimrath