3.11.2024: Landesarbeitstagung Hessen

Landesarbeitstagung des Landesverbandes Hessen

Landesvüarstäihare Gerlinde Kegel konnte zur Landesarbeitstagung Hessen am 3. November 2024 in Hungen Vertreter von zehn Gmoin begrüßen. In der Totenehrung gedachte Jürgen Zuber an die Verstorbenen, besonders an Hermine Bender, Josef Zoubek und Peter Schmidt.

Seit dem 5. November 2023 ist der jetzige Vorstand gewählt. Der Austausch wurde durch drei Online- und eine Präsenz-Sitzung sowie durch die WhatsApp-Gruppe und das persönliche Treffen auf den vielen Veranstaltungen ermöglicht. Im Bundesvorstand ist der Landesverband mit sechs Vertretern gut vertreten. Hier sind zu nennen Gerlinde Kegel (stellvertretende Bundesvüa(r)stäihare, Matthias Meinl (stv. Bundesjugendführer), Wolfgang Jordan (Bundes-Organisationsleiter), Sibylle Jordan (stv. Organisationsleiter), Christian Meinl (stv. Organisationsleiter) und Jürgen Zuber (Beirat Kultur).

Der Landesverband Hessen hat derzeit 12 Gmoin, die über fast 700 zahlende Mitglieder verfügen. Leider ist die Tendenz der Mitgliederzahlen fallend. Gerlinde Kegel stellte die Bedeutung der Öffentlichkeitsarbeit in der heutigen Zeit voraus, damit wir als Verband überhaupt wahrgenommen werden. Ihr positiver Rückblick ging zu den Veranstaltungen des Landes (Landestreffen in Bruchköbel mit Nachfeier des 70. Jubiläums der Gmoi, 75 Jahre Gmoi Herborn und 70 Jahre Gmoi Limburg). Sie gratulierte Christa Voigt und Jürgen Zuber zu der Auszeichnung mit dem Egerländer Kulturpreis „Johannes von Tepl“ und wies ausdrücklich auf die 3. Kraft hinter dem Duo, Monika Zuber, hin. Mit einem Ausblick auf die Arbeiten des Bundes und die nächsten Termine informierte sie über die bundesweiten Aktivitäten.

Für die Jugend berichte Landesjugendführer Christian Meinl. Bedingt durch die gemeinsamen Sitzungen des Landesvorstandes Hessen mit dem Vorstand der Egerland-Jugend Hessen gibt es hier natürlich auch gemeinsame Termine. Die Landesjugendführung bzw. Vertreter nahmen überregional am Bundesjugendtag/Herbstseminar im Murrhardt, dem Landesjugendtag in Nördlingen (BaWü), dem Bundestreffen in Aalen, dem Sudetendeutschen Tag in Augsburg, dem Brunnenfest in Marktredwitz sowie der Bundeskulturtagung teil. Besonders erfreut zeigte er sich über die Kindergruppe der Offenbacher Gmoi und deren Auftritte.

Kulturwart Jürgen Zuber verwies auf die Beteiligung der Kultur in allen Veranstaltungen und verzichtete auf eine ausführliche Wiederholung. Zugleich bedankte er sich auch im Namen von Christa Voigt für die Glückwünsche zur Ehrung. Jürgen Mückstein berichtete als Landesorganisationsleiter über die umfangreichen Aufgaben bei den sieben Veranstaltungstagen im Landesverband, vom Silvesterwürfeln über die Landesveranstaltungen bis hin zum Hessentag mit zwei Terminen. Landestrachtenwartin Gudrun Ra-misch konnte einige Trachtenteile aus Gmoi-Auflösungen erfolgreich zur Nutzung weitergeben. Unklar ist weiterhin die Wiedereröffnung des Haus Sterzhausen im Hessenpark mit unserer Ausstellmöglichkeit.

Sonja Gebauer-Schwab verlas, anstelle des verhinderten Hans-Jürgen Ramisch, den Bericht für die Öffentlichkeitsarbeit. Er stellte Ankündigungen und Berichte über alle Veranstaltungen heraus. Besonders zu erwähnen ist, dass diese auch auf der Webseite der Egerländer Gmoi Dillenburg und dem facebook-Auftritt der Egerländer Gmoi Herborn Zugriffsmöglichkeiten weit über die interne Nutzung der Egerländer bieten. Danach verzeichnet der facebook-Auftritt derzeit über 400 deutsche Abonnenten. International ist mit Brasilien hauptsächlich in Blumenau) mit über 100 Nutzern festzuhalten. Weitere Abonnenten sind in der Tschechischen Republik, Österreich und vielen weiteren Ländern. Kritik äußerte er an der stiefmütterlichen Behandlung des Webs am Beispiel des Egerländer Kulturpreises „Johannes von Tepl“, zu dem sich weder auf der AEK-Seite noch auf der Webseite des Bundes ein aktueller Eintrag finden lies. Ein Umstand, der die Arbeit mit der Presse vor Ort nicht gerade erleichtert. Trotzdem gelang es, mit vielen Beiträgen auch in die örtliche Presse zu kommen.

Jetzt kamen die Gmoin mit ihren Berichten. Zurückgehende Mitgliederzahlen und Altersprobleme sind kein Punkt zur Resignation. So schaffen viele Gmoin Lösungen zum Umgang mit den älter gewordenen Mitgliedern, zum Beispiel durch Verlagerung der Veranstaltungszeiten in den Nachmittag (z.B. Gmoi Limburg, Gmoi Offenbach, Gmoi Dillenburg). Mit einer Schifffahrt löst die Gmoi Walldorf das Problem der schlechteren Mobilität ihrer Mitglieder. Andere suchen nach behindertengerechten Zugängen (z.B. Gmoin Dillenburg und Herborn).

Zusammenarbeit zwischen zwei Gmoin sind ebenfalls hilfreich (z.B. gemeinsamer Kirwa Gmoin Herborn und Dillenburg, sogar bei einigen Terminen auch in Kooperation mit dem HVT-Bezirk West). Auch durch die Zusammenarbeit mit anderen Vereinen können Möglichkeiten für Veranstaltungen oder zum Zeigen von Präsenz gefunden werden (z.B. Gmoi Idstein). Dass die Arbeit in den Gmoin stark an den Vorstand gebunden ist und der Tod oder die Krankheit eines Aktiven zu starken Einschränkungen führen kann, zeigen derzeit die Gmoin Bischofsheim, Kelsterbach und Mörlenbach. Andererseits kann ein Vorstandswechsel auch beflügeln, wie es derzeit bei der wieder aktiv gewordenen Gmoi in Hungen geschieht. Auch Doppelspitzen oder entsprechende Aufgabenverteilung sind ein Ausweg aus der Problematik, Führungskräfte zu finden (Gmoi Hungen, Gmoi Limburg).

Kontaktmöglichkeiten durch das Gmoi Bladl schaffen derzeit sechs Gmoin: Braunfels, Dillenburg, Herborn, Hungen (neu seit 2024). Limburg und Offenbach. Die meisten Blätter erscheinen vierteljährlich, Offenbach veröffentlicht sein Blatt monatlich.

Stärkste zugleich auch aktivste Gmoi im Landesverband ist weiterhin Offenbach mit derzeit rund 120 Mitgliedern und vier Gruppen. Weiterhin ist mit Braunfels auch die älteste Gmoi im Landesverband aktiv. Der Egerländer Volkstanzkreis der Gmoin Braunfels, Dillenburg und Herborn wird verstärkt durch Hungen und Limburg und ermöglicht auch Gmoin mit schwindender Mitgliederzahl die aktive Pflege von Tanz und Liedgut.
Zum Abschluss des Tages wurde der Dokumentarfilm „Die Geschichte der Sudetendeutschen am Beispiel des Egerlandes“ gezeigt. In dem Dokumentarfilm von Edwin Bude erzählt Steffen Hörtler die Geschichte von der ersten Besiedlung bis heute.

Bericht: Hans-Jürgen Ramisch
Fotos im Saal: Sonja Gebauer-Schwab
Gruppenbild aller Teilnehmer: Matthias Meinl