Günther Wohlrab erhält die Bayerische Staatsmedaille für Soziale Verdienste
Das Egerländer Urgestein wird für sein außergewöhnliches Engagement ausgezeichnet. Er setzt sich seit fast 50 Jahren für die Belange der Heimatvertriebenen und Heimatverbliebenen sowie das Kulturgut der Egerländer ein.
München: Mit blauem Himmel und strahlendem Sonnenschein empfing die Landeshauptstadt am 3. April die aus ganz Bayern angereisten Bürgerinnen und Bürger. Die Bayerische Staatsministerin und weitere stellvertretende Ministerpräsidentin Ulrike Scharf verlieh die Bayerische Staatsmedaille für Soziale Verdienste. Sie freute sich sehr auf die 16 Menschen, die die höchste Ehrung für soziale Verdienste bekamen.
„In dankbarer Würdigung seines Verdienstes“, so steht es auf der Urkunde, wurde auch Günther Wohlrab geehrt. Staatsministerin Ulrike Scharf nannte in ihrer Laudatio eine Vielzahl von Ämtern und Vorsitzen, die der Geehrte innehatte oder noch ausübt, aber: „Unmöglich, alle Ihre Ehrenämter aufzuzählen!“ Tanz und Gesang, allgemein die Egerländer Kultur, waren seine ersten Stationen: Bereits 1969 trat der heute 70Jährige in die Volkstanzgruppe der „Deutschen Jugend des Ostens“ ein. In der Eghalanda Gmoi in seiner Heimatstadt Augsburg war er Gmoirout und Kulturrat, er war erst Kreis-, dann Bundesvorsitzender des Sudetendeutschen Sängerbundes.
Später engagiert sich Günther Wohlrab mehr organisatorisch, in der Öffentlichkeitsarbeit und politisch. Er wurde Beauftragter der Deutschen in Böhmen, stellvertretender Landesvorsitzender der Egerländer in Bayern und Mitglied im Geschäftsführenden Bundesvorstand. 2018 wurde er zum stellvertretenden Bundesvüarstäiha gewählt. Auch in seiner neuen Heimat Marktredwitz ist er seit 1996 umtriebig: Vorsitzender der Sudetendeutschen Landsmannschaft in der Gemeinde, im Kreis und stellvertretend im Bezirk Oberfranken, Vorsitzender der All-Eghalanda Gmoi Rawetz und Kuratoriumsmitglied in der Egerland-Kulturhaus-Stiftung Marktredwitz. Hinzu kommen seine Tätigkeiten in der Tschechischen Republik: Er leitet die Ortsgruppe Falkenau (Sokolov) des Deutschen Kulturverbandes, ist Vorstandsmitglied im Bund der Deutschen – Landschaft Egerland in Eger/Cheb und hält Vorträge bei Seminaren in Karlsbad, Franzensbad und Eger.
Staatsministerin Ulrike Scharf würdigte Günther Wohlrab weiter: „Dass wir heute im Herzen Europas gemeinsam Feste feiern, liegt auch an Ihrem persönlichen Engagement…Sie haben die Annäherung vorangetrieben, zum Wohle Bayerns, zum Wohle Tschechiens, zum Wohle Europas. Lieber Herr Wohlrab, ich freue mich sehr, Ihnen die Bayerische Staatsmedaille für Soziale Verdienste zu überreichen. Herzlichen Glückwunsch!“
In anschließenden Gruppengespräch auf der Bühne fragte Moderatorin Anouschka Horn, was ihm denn das Allerwichtigste an seiner ehrenamtlichen Arbeit sei. Günther Wohlrab antwortete: „Darin sind sich die Menschen, mit denen ich zusammenarbeite, und ich einig: Es ist wichtig, dass wir unsere heimatliche Kultur pflegen.“
Beim anschließenden Empfang wurde Günther Wohlrab von seinen persönlichen Ehrengästen Landrat Peter Berek, Oberbürgermeister Oliver Weigel und Journalist Peter Pirner sowie den Vettern Volker Jobst, Helmut Kindl und Alois Rott in der Allerheiligen-Hofkirche in der Münchner Residenz gefeiert. In seiner Egerer Festtagstracht kam Wohlrab auch mit anderen Medaillenträgerinnen und Medaillenträgern ins Gespräch, unter anderem mit der Sängerin Stefanie Hertel und dem ehemaligen Skispringer Sven Hannawald.
Text: Peter Pirner. Fotos: StMAS/Nötel