Wenn die Egerland-Jugend in Offenbach ihr 50. Bestandsfest feiern kann, dann ist es für die Bundesführung der EJ Grund genug, auch das jährliche Bundesjugendtreffen nach Offenbach zu legen.
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Unter der Schirmherrschaft des hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch trafen sich rund 250 junge Egerländer und zahlreiche Gäste aus Egerländer Gmoin um sich wie jedes Jahr seit 1971 im musischen Wettstreit rund um das egerländer und ostdeutsche Brauchtum zu messen. Wie anders könnten Mundart, Volkstanz, Volkslied und Wissen um das Egerland und die Vertreibungsgebiete auch über 60 Jahre nach Flucht und Vertreibung in der Bekenntnisgeneration erhalten werden?!
Bundesjugendführer Volker Jobst konnte am Samstagmorgen die bereits Freitagabend angereisten Teilnehmer aus Stuttgart, Wasseralfingen, Hungen, Herborn, Offenbach, Braunfels, Hirschhorn, Bad Homburg, Dillenburg, Ingolstadt, Geretsried und Marktredwitz offiziell begrüßen. Unmittelbar nach ihm begrüßte die Vüarstäihare der Egerländer Gmoi Offenbach Gerti Hirsch im Auftrag der Gmoi und Jugend Offenbach die Gäste. Gerti Hirsch brachte nochmals das Jubiläum der Offenbacher Jugend in 2008 in Erinnerung. Sie bedankte sich bei der EJ-Führung für die Entscheidung, das 38. Bundestreffen in Offenbach zu veranstalten.
Die musischen Wettbewerbe begannen nach den Grußworten unter der Gesamtleitung der bayrischen Landesjugendführerin Silke Trübswetter aus Ingolstadt. Die Jurys wurden jeweils geleitet von Rudi Winkler (Singen), Stefan Trübswetter (Tanzen), Dieter Markgraf (Instrumental- und Gesangsgruppen) und Heike Stegmaier, Iris Weirich, Angela Heinz (Wissensnachweise).
Während des Tages konnte dann in Offenbach der eine oder andere Ehrengast begrüßt werden. Vom Bundesvorstand des Bundes der Egerländer Gmoin e.V. kam am Nachmittag der Bundesvüarstäiha Dr. Ralf Heimrath mit Frau Margarete zur Egerland-Jugend. Bundesschreiber Günther Wohlrab und Bundestrachtenwartin Elke Trübswetter verbrachten das ganze Wochenende beim Nachwuchs der Egerländer Gmoin. Vom hessischen Landesverband war der „Alt-Bundesjugendführer“ und jetzige Landesvüarstäiha Bernhard Glaßl nach Offenbach gekommen.
Neben den musischen Wettkämpfen wurde bei den Kinder-, Schüler- und Jugendgruppen heuer erneut das Wissen um die Heimat der Eltern und Großeltern abgefragt. Die Kinder beschäftigten sich mit einer Wundersage aus dem „Egerländer Sagenkranz“ von Thilde Hoppe-Hoyer. Den Schülern wurden Fragen zur egerländer Trachtenerneuerung gestellt und die Jugendgruppen mussten sich am tiefsten in eine Thematik einlesen: „Die ostdeutschen Siedlungen in Böhmen und Mähren“ lautete das Thema. Für manchen schwere Kost!
Am Samstagabend wurde traditionell das „Egerländer Notenbüchl“ – der Volkstumsabend der Egerland-Jugend – aufgeschlagen. In Vertretung des Schirmherren kam erneut der hessische Landesbeauftragte für Heimatvertriebene und Spätaussiedler Herr Rudolf Friedrich zur EJ ins „Bürgerhaus“ nach Offenbach-Rumpenheim. Rudolf Friedrich sprach herzlich zu den Gästen und Teilnehmern des Treffens und rückte schnell von seinem ausgearbeiteten Redemanuskript ab. Schuld war die mittlerweile erhebliche Hitze im Festsaal des „Bürgerhauses“. Friedrich übergab sein Redemanuskript an BJF Volker Jobst und wischte sich wie alle anderen auch den Schweiß von der Stirn.
Bundesvüarstäiha Ralf Heimrath sprach zur Gmoijugend und bekräftigte diese, weiter im Sinne des Brauchtumserhaltes zu arbeiten.
Im weiteren Verlauf dieses Abends präsentierten sich die anwesenden Gruppen der EJ u.a. mit tänzerischen Glanzpunkten, dargeboten von der Jugend aus Offenbach mit dem „Schwertertanz zu Eger“ und der Landesjugendführung Hessen mit dem selten gesehenen „Radetzky-Marsch“. Moderiert wurde das „Egerländer-Notenbüchl“ von Ingrid und Roland Hammerschmied, die routiniert auch mit technischen Widrigkeiten der Übertragungsanlage umzugehen wussten.
Nach dem obligatorischen gemeinsamen Schlussbild der Mitwirkenden auf der Bühne ging es auf zum Fackelzug. Nachdem sich auch die verordnete Polizeibegeleitung vor Ort einfand, konnte der Fackelzug mit teilweise halb abgebrannten Fackeln losziehen.
In gewohnt guter Stimmung, mit gemeinsamem Gesang und Tanz wurde in der belegten „Ernst-Reuter-Schule“ ebenfalls traditionell gefeiert. Auch hierbei ist die Egerland-Jugend ganz vorne mit dabei! Dies bestätigte auch der erneut anwesende stellvertretende Bundesvorsitzende der Sudetendeutschen Jugend Bernhard Goldhammer aus Wiesbaden. Kurzum entpackte er die mitgebrachte Posaune und spielte zusammen mit der „Bunker-Blasmusik“ aus Geretsried auf.
Der Sonntag begann relativ spät um 10.15 Uhr mit dem Gottesdienst. Der Visitator für die sudetendeutsche Volksgruppe, Pater Norbert Schlegel aus Brannenburg, kam zu den Egerländern, um mit diesen die Messe zu feiern und auch ermutigende Worte in der Predigt an die Egerland-Jugend zu richten. Ein aus verschiedenen Gruppen zusammengemischter Chor der EJ sorgte für ein eindrucksvolles Klangbild, welches vom Organisten Bernhard Glaßl unterstützt wurde.
Das Offene Tanzen und Singen mit der anschließenden Siegerehrung wurde von der stellvertretenden Bundesjugendführerin Christina Diederichs moderiert. Die Spannung fiel mit jeder überreichten Urkunde von den Mitwirkenden ab und große Freude sowie eventuell auch manche Enttäuschung wich der Anspannung. Detaillierte Angaben über das Abschneiden der einzelnen Gruppen können hier eingesehen werden.
Im Nachgang solcher Veranstaltungen darf es nicht ausbleiben, denen zu danken, die maßgeblich für das Gelingen von solchen Treffen beigetragen haben. Es waren dies heuer in Offenbach die hiesige Gmoi und EJ, die Gigantisches organisatorisch vorgelegt haben! Den zahlreichen Helfern sowie Freunden und den Verantwortlichen der Bundesjugendführung sei gedankt.
Wir freuen uns auf das 39. Bundestreffen der Egerland-Jugend vom 03.-05. Juli 2009 in Geretsried. Schon jetzt lädt die Egerland-Jugend und die Gmoi Geretsried alle herzlich hierzu ein!